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Unconditionally

 

- Wenn wir im Regen tanzen -

 

Meine Liebe,

erinnerst du dich daran wie wir uns kennen lernten? Erinnerst du dich an diesen einen Moment, als wir uns trafen, entdeckten und von da an ein Leben teilten?

Es sind Brocken, die sich für mich nicht mehr zu einem ganzen zusammen fügen lassen. Unser Gedächtnis verzerrt, Erinnerungen zerfallen und ist es auch so, dass ich nicht aufmerksam war. Ich habe meine Aufmerksamkeit nicht auf dich gerichtet. Du warst einfach plötzlich da und gingst nie wieder weg. Das ist das Gefühl an unsere erste Begegnung, das ich nicht loswerde. Dasselbe Gefühl, wie du immer da warst. Immer da bist und immer da sein wirst. Du wirst nicht gewesen sein, nein, du bist mein Präsens, mein Futur Eins und Zwei, mein Präteritum und Plusquamperfekt. Du gehörst zu mir wie ich zu dir, in jeder Zeitform.

Und deshalb tut es so weh … die folgenden Zeilen. 

 

Wir müssen an unserer Beziehung arbeiten. Ich verlasse mich viel zu lange darauf, dass du bleibst, obwohl ich mich oft von dir abwende, dich als Nebensache in meinem Leben betitle, dich im Regen stehen lasse. Obwohl du stets mit mir im Regen tanzen tust. Obwohl all die Regentropfen, die meine Jeans durchnässen, mein Haar an meine Wangen kleben, mein Haut Wasser atmen lassen nach dir schreien. Ich fühle mich so nah bei dir, wenn ich im Regen tanze. 

Ich tue manchmal so, als wärst du gewöhnlich. Das ist nicht fair. Ich bin so oft nicht fair, wenn es um uns geht. Wenn ich mich neu verliebe, lasse ich dich im Stich, anstatt die Freude mit dir zu teilen. Ich rede es mir gut, weil … man hat ja nicht für alles Zeit. Ich heule mich aber bei dir aus, wenn es wieder zu Ende geht. Ich teile jedes Leid mit dir und stelle dich zur Seite, wenn die Sonne lacht. 

Du wirst zur Nebensache, obwohl du meine Hauptsache bist. Ich tue nur manchmal so, vielleicht aus Selbstschutz; dir nicht ausgeliefert zu sein. Ich mache mir dann vor, dass ich ohne dich kann. Dass ich mich selbst - ohne dich - besser kennen lerne, Zeit für mich brauche. Das ist so gelogen. Ohne dich habe ich keinen Zugang zu mir. Du bist mein Spiegelbild, mein treuster Freund, meine grösste Liebe. Mit dir ist alles farbiger, sonniger, herzenstiefer.

 

Ich stelle dich seit Jahren auf ein Podest, wie eine Trophäe, der ich gefühlt nicht gerecht werde. Weil du der Glanz meines Lebens bist. Du bist meine grössten Erfolge und mein tiefstes Scheitern. Du machst mich genauso stark wie schwach. Du kennst jede Seite von mir. Das Mondkind, das Sonnenkind und wenn ich mit dir im Universum fliege. Und manchmal da lasse ich dich auf demselbigen Podest verstauben … 

Wie oft habe ich mich für meine Abwesenheiten in den letzten Jahren entschuldigt? Ich krieche jedes Mal zu dir zurück. Weil es ohne dich nicht geht. Du nimmst mich jedes Mal zurück. Mit den schönsten Worten, mit neuer Energie vereinen sich unsere Kräfte und es fühlt sich an als würden wir eine Revolution starten. Ich liebe es. Ich liebe dich. Ich liebe uns. Ich bin mit dir. Ich atme mit dir. Ich liebe mit dir. Und wenn wir in unserem Hype sind, nach verstaubter Pause, dann brauche ich nur dich. 

 

Du liebst mich bedingungslos. Es tut mir so leid, dass ich das manchmal vergesse, oder ignoriere. Ich denke dann, ich sei realistisch, aber eigentlich illusorisch. Es tut mir leid, dass ich mich ab und an von dir abwende. Es sollte mir endlich eine Lehre sein, dass ich ohne dich nicht bin.

Mit diesem Brief bitte ich um Vergebung. Lass uns wieder gemeinsam unsere Welt verändern. Ich suche dich in unserer Verbundenheit und weiss, dass du bereits auf mich wartest. Es dauert nicht mehr lange. Ich spüre es. Noch wenige Zeilen und wir münden in Vollkommenheit. 

Ich rufe für dich dem Traumfresserchen. So hast du das erste Mal zu mir gefunden. So werde ich dich immer wieder finden. Lass uns Farben fühlen, Worte für Sätze einfangen, Regentropfen beim Tanzen beobachten und gemeinsam neue Welten erschaffen. 

Du, mein Schreiben und ich.